Von Alexander Fiedler
Nach 2012 und 2014 sollte es dieses Jahr für mich wieder mal in den Norden Frankreichs gehen. In Begleitung von Stephan Hörsken und Christian, einem Radsportfreud, ging es Freitagnachmittag nach Roubaix. Nach Abholung unserer Startunterlagen und etwas Trouble mit dem gebuchten Hotelzimmer ging es bereits um 22.00 Uhr ins Bett.
Am nächsten Morgen – oder besser gesagt mitten in der Nacht um 3:10 Uhr – klingelte bereits der Wecker. Nach Anziehen, Frühstücken und Verladen unserer Räder fuhren wir Roubaix: auf uns wartete ab 5 Uhr der Bus Transfer nach Busigny. Zusammen mit einigen hundert anderen Rennradfahrern warteten wir auf die Abfahrt nach Busigny, dem Startort der Paris Roubaix Challenge 170 km Strecke.
Endlich erreichten wir nach fast 1,5 h Busfahrt gegen kurz nach 8 Uhr das kleine Örtchen Busigny . Am Start trafen wir uns noch mit 2 Freunden von Endspurt Wuppertal und dem Schwelmer RSC so dass wir zu fünft starteten.
Die Hölle des Nordens – ohne Übertreibung
172km, davon 55km mit den berüchtigten 29 Pavé Sektoren, standen uns bevor. Während die ersten Passagen noch relativ leicht zu bewältigen waren, wurde es mit der Zeit härter und härter. Nach ca. 70km stand uns dann Sektor 19 bevor. Trouèe d´Arenberg, der legendäre Abschnitt der 1968 das erste Mal befahren wurde, und gleichzeitig das erste 5 Sterne Pavé.
Die Härte dieses Pavé kann man nicht beschreiben, man muss es gefahren sein. Kurz danach hatte Christian einen platten Reifen, was unsere einzige Panne blieb, der schnell behoben werden konnte.
Der nächste Sektor was Wallers á Hélesmes mit der berühmten Pont Gibus zu Ehren des ältesten Gewinners Gilbert Duclos-Lassalle der Jahre 1992 und 93. Ein bedeutungsträchtiger Ort also, an dem ich natürlich anhalten mußte, um ein Foto zu machen. Ab Pavé 13 oder 12, dabei muss man wissen, dass die Sektoren rückwärts gezählt werden, ging es dann Schlag auf Schlag: es folgten die Abschnitte 11 Mons en Pévéle und 4 Carrefour de l´Arbre, die beiden härtesten der ganzen Tour. Beide sind 5-Sterne-Abschnitte und zusammen über 5km lang.
Die letzten km zum Ziel waren etwas nervig zu fahren, da man sich halt im öffentlichen Verkehr befindet und Samstagnachmittag in Roubaix auch was los ist. Endlich war die Zufahrt zum weltberühmten Velodrome erreicht. Wie schon 2012 und 14 entschädigte der Augenblick als ich in das Velodrome einbog für alle Strapazen, Schmerzen und Leiden. Total erschöpft und dennoch zufrieden konnten wir uns beglückwünschen und bei leckeren Burgern und ein paar Bieren erholen.
Sonntagmorgen ging es dann für uns zurück nach Düsseldorf.