La Marmotte Granfondo Alpes 2016

05 Image 2016-08-02 at 15.02.34Benjamin, unseren “Bergfloh” hatte ich letztes Jahr angesprochen ob er denn nicht Lust hätte mit mir den Granfondo La Marmotte Alpes zu fahren. Laut GCN einer der Top 3 Marathons weltweit.
Nachdem wir das Glück hatten, und beide einen Startplatz für den La Marmotte Granfondo Alpes 2016 am 2. Juli .2016 ergattern konnten (nach 1,5 Tagen war die Startliste voll), ging es Donnerstag von Düsseldorf nach Grenoble. Der kommende Tag war dann für die Abholung der Startunterlagen und noch ein paar Kilometer die Beine bewegen bestimmt.

Samstag morgen um halb Fünf aufstehen und Müsli in sich reinstopfen wird wohl nie meines werden. Zeitig waren wir dann auch in Le Bourg d’Oisans wo sich der Start und auch fast das Ziel befinden. Zeitig nahmen wir in unserem Startblock Aufstellung, zusammen mit vielen Franzosen, Engländern, Belgiern, Niederländern, aber auch überraschenderweise mit vielen Dänen am Start. Deutsche Teilnehmer sind da extrem in der Unterzahl.

Col du Glandon

Kurz vor acht ging es dann auch für uns los. Bis Rochetaillé ging es die ca. ersten 13–14 Kilometer flach zum Einrollen, bevor es das erste Mal Ernst wurde. Ab Rochetaillé beginnt der Anstieg zum Col du Glandon. Mit 22km bei einer mittleren Steigung von 5,5% noch der einfachste Berg des Tages. Auf dem Gipfel wurde die Zeit oben gestoppt und auch die erste Verpflegungsstation befand sich dort. Da die Abfahrt vom Glandon kurvenreich, eng und vom Asphalt eher schlecht ist, war dieses Stück bis ins Tal neutralisiert von der Zeitnahme. Diese wurde erst wieder unten aktiviert.

Col du Telegraphe

Die kommenden Kilometer bis Saint Michel da Maurienne waren eher flacher Natur, dafür begann ab dort der zweite Teil der Kletterei. Col du Telegraphe 12km und 7,3% schon eine Nummer heftiger. Ab und an kam man mit einem seiner Mitfahrer ins Gespräch, was die Zeit beim Aufstieg doch etwas kurzweiliger werden ließ. Ansonsten hat Berge fahren hat so etwas meditatives; sobald man seinen Rhythmus gefunden hat kurbelt man halt und ist irgendwie mit seinem eigenen Gedanken beschäftigt. Nach dem Gipfel ging es kurz runter nach Valloire, wo sich nochmals eine Verpflegung befand, bevor einen direkt der nächste Anstieg zum Galibier erwartet.

Col du Galibier

03 Image 2016-08-02 at 14.23.47Mit 2645m ist der Galibier einer der höchsten befahrbaren Pässe der Alpen. 17,6km lang bei 7% mittlerer Steigung.  Ungefähr 3 Km vor dem Gipfel (wobei wir durch den Tunnel geleitet wurden, da die reguläre Überfahrt wegen Schlamm und Schnee gesperrt war) fing es das Regnen an. Bei 11 Grad und Windböen nicht besonders angenehm. Vor dem Tunnel warteten wir aufeinander und dann ging es dann weiter. Oder doch nicht … Pffff platt … Zum Glück im Tunne,l so dass ich wenigstens im Trockenen meinen Platten reparieren konnte.

Die folgende Abfahrt bei Regen und Kälte war nicht besonders angenehm aber machbar. Zumindest für mich. Benjamin hatte gepokert und verloren. Nur mit 2 Trikots und Ärmlingen war das doch zu wenig und er musste bis zum Lautaret schon zweimal zum Aufwärmen halten während ich wartete.  Zum Glück wird es kurz danach flacher so das man Mittreten kann und es einem auch wieder wärmer wird.

02 Image 2016-08-02 at 14.24.22Bald war auch die Straße wieder trocken und die Sonne kam auch wieder raus. 50km reine Abfahrt bis Le Bourg d’Oisans waren der Lohn für die vergangenen Mühen. Die Abfahrt verging wie im Rausch. Benjamin war relativ früh weg und ich fuhr mein Tempo weiter.

Alpe d’Huez

Kurz vor 17 Uhr füllte ich unten nochmals meine Flaschen, steckte mir noch 2 Riegel ein und machte mich auf zum finalen Klettern nach Alpe d’Huez. 15,5km bei 8% mittlerer Steigung mit den legendären 21 Kehren, die mit den Namen der bisherigen Gewinnern versehen sind. Wirklich in jeder der Kehren standen und saßen Leute die uns anfeuerten. Auf dem Weg nach oben fuhr ich noch auf einen Kölner vom RTC auf, mit dem ich kurz quatschte. Auch die Kehre der Holländer am Friedhof machte ihrem Namen alle Ehre. Dort habe ich mir beim Vorbeifahren noch eine Dose Heineken für die letzten Kilometer eingesackt – selten hat mir ein Bier so gut geschmeckt.

04 Image 2016-08-02 at 14.23.58Endlich war dann auch die Alpe erreicht. Zum Glück wird es oben etwas flacher und im Ort gab es sogar noch ein kurzes Stück mit Gefälle. 18:05 Uhr zeigte am Ende mein Garmin beim Überfahren der Ziellinie an. Kurz drauf kam auch Benjamin ins Ziel. Beide hatten wir La Marmotte gefinisht. Um halb Acht machten wir uns auf den Weg nach unten zum Auto, wo uns immer noch Teilnehmer entgegenkamen. Mein Kompliment an Jeden der ins Ziel kam.

Zum Schluss die nackten Zahlen: 175km mit ca. 5300km. Nettofahrtzeit knapp unter 9 Stunden bei einem Schnitt von nicht ganz 20km/h. Offiziell wurde ich mit 9:17 gewertet was in meiner AK locker zum Diplom in Silber reichte. Die Wartezeiten rausgerechnet und vielleicht noch etwas besser beim Klettern werdend, könnte auch Gold möglich sein. Vielleicht schon im nächsten Jahr.

Veröffentlicht in Ausfahrten.

Schreibe einen Kommentar