Paris-Roubaix 2012

Mythos Roubaix , Hölle des Nordens oder die Königin der Klassiker. Fast jeder der sich für Radsport interessiert kennt die Ritte über die Kopfsteinabschnitte in Nordfrankreich.  Alle 2 Jahre veranstaltet der VC Roubaix die Cyclotouristversion von Paris-Roubaix über 210km mit allen Pavésektoren. Da P-R eine Veranstaltung ist wo Start und Ziel an verschiedenen Orten ist war es wichtig einen Fahrer und Materialwagen zu haben. Mein Dank geht an dieser Stelle nochmals an Chris der uns fuhr und auch bestens versorgte.

roubaix1Die Voraussetzungen waren eher schlecht als recht. Meteo France meldete die ganze Woche über Regen für den großen Tag. Samstag Vormittag ging es zu Viert nach St. Quentin wo wir auf dem Zeltplatz übernachteten. Die Startunterlagen holten wir am selben Tag in Bohain wo wir mit dem Rad hinfuhren. Diese 50km Beine lockern sollten sich am nächsten Tag bezahlt machen. Am nächsten Morgen zu unchristlicher Zeit mussten wir auch schon wieder raus. Packen, anziehen ,frühstücken dauert und wir wollten auf jeden Fall vor sieben Uhr in Bohain starten was auch eben so klappte. Der Himmel war zwar teilweise bewölkt aber es blieb trocken. Zu Mittag kam sogar die Sonne heraus, so das ich nach dem Tag mit einem Sonnenbrand nach Hause kam.

Die Ausschilderung ist etwas anders als hier. Die Richtungspfeile sind auf der Straße aufgemalt. Sehr praktisch meiner Meinung nach. Die ersten Gruppen bildeten sich kurz nach dem Start und es lief ganz gut. Nach 22km kam der lang erwartete Moment als dem Pavé Stablinsky das erste von 26 Kopfsteinabschnitten anstand.

Es gibt wirklich nur eine einzige Möglichkeit gut über das Kopfsteinpflaster zu kommen. Lenker locker greifen und mit Geschwindigkeit drüber. Alles andere mach keinen Sinn. Bei Kilometer 96 stand die Kontrolle in Wallers-Arenberg an und direkt danach ging es in den legendären Wald von Arenberg. Noch heute bekomme ich Gänsehaut wenn ich daran denke. Zum Glück hatten wir nach dem Pavé de Hornaing ( 110km ) einen Treffpunkt mit Chris ausgemacht, da ich kurz zuvor meine Flasche verloren hatte. Das war auch die einzige Panne die wir 3 Mann hatten.

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KM 155 Pavé Mons en Pevelé 3400m 5 Sterne Kopfsteinpflaster immer versuchen oben in der Mitte zu fahren, „attention“ rufen wenn man überholte und dabei noch versuchen locker zu bleiben. Es gelang nicht immer.

Bouvines Kilometer 176. Unsere Letzte Kontrollstelle. Nochmals verpflegen, Flaschen auffüllen, gegenseitig für die letzten 35 Kilometer aufbauen und weiterfahren. Jetzt erwartete uns der  Abschnitt mit dem bekannten Carrefour de l`Arbre. Der Support der Bewohner und Begleitern der Starter an der Strecke war wirklich super für die Motivation. Jetzt nach dem Pavé de Hem weisst Du das Du es geschafft hast. Das war der letzte Pflasterabschnitt und die Vorfreude auf das Velodrome wächst und wächst. In Roubaix werden die letzten Kräfte mobilisiert. Hätte niemals gedacht das die Beine noch so gut sein können. Ganz oldschool mit Trillerpfeife und Fähnchen werden wir auf die Zufahrt zum Velodrom gewunken. Einmal rechts dann noch eine Linkskurve und dann rechts auf die Bahn. Zuschauer über Zuschauer stehen dort und beklatschen jeden der ins Velodrom einfährt. Nach der Ehrenrunde gings in die legendären Duschen des Velodromes, Urkunde und Pflasterstein abholen, Bierchen und Fritten essen und danach 300km wieder in die Heimat fahren.

Die nächsten 2 Tage wollte ich von Rädern und P-R nichts mehr wissen. Jetzt freue ich mich schon auf 2014.

Veröffentlicht in Ausfahrten.

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