Mein erstes Rennen: Rund um Köln 2018

Sturzfrei ankommen und in der Wertung bleiben

Für mich gab es zwei Ziele: sturzfrei ankommen und in der Wertung bleiben. Den Besenwagen wollte ich mir nicht antun; bei der Vorgabe eines 30 er Schnitts für mich eine Herausforderung.

Da ich befürchtet hatte, die Ausgabe der Teilnehmerunterlagen würde lange dauern, hatte ich schon einen frühen Zug genommen, um direkt bei Öffnung des Zeltes für die Ausgabe der Teilnehmerunterlagen zu sein. So hatte ich ausreichend Zeit, mich geistig auf das Rennen vorzubereiten. Ich hatte mir vorgestellt, es würde erst einmal lange dauern, bis das Knäuel von Fahrerinnen und Fahrern in Bewegung kommt und dann langsam mit 30 vielleicht auch 35 km/h losrollt…

In der Nacht zuvor hatte es geregnet, so dass die Straßen noch in einigen Bereichen nass waren. In Verbindung mit dem Blütenstaub und anderen Dingen aus den Bäumen war dies bei einigen Abfahrten unangenehm. Einige Fahrer konnten es nicht erwarten loszufahren und fuhren ständig an den Startblöcken hin und her, mit der Folge, dass es schon drei Stürze (wenn auch leichte) gab, die ich mitbekommen habe, bevor überhaupt der Start erfolgte.

Joachim auf der Rund um Köln Strecke bei Odenthal

Joachim auf der Rund um Köln Strecke bei Odenthal

Nervosität beim Start

Noch bevor es losging, merkte ich, dass meine Herzfrequenz in die Höhe schnellte. Als ich dann das Klicken der Pedale hörte und meine Vorderleute dann losfuhren, konnte ich es kaum erwarten und fuhr auch los. Ich kam mir vor, wie ein Rennpferd in der Startbox; den anderen ging es ähnlich, denn das Feld setzt sich sehr hektisch in Bewegung. Sehr früh gab es dann eine Linkskurve und ich hörte, dass mein Name gerufen wurde. Ich dachte zuerst, da ist bestimmt jemand anderes gemeint und sah dann gerade noch den Stephan Loyen am Rande stehen. Lieber Stephan Loyen, das hat sehr gutgetan. Vielen Dank dafür!

Tempo 52 km/h, das  überlebst du nicht

Als ich nach wenigen Minuten später auf mein Navi schaute, sah ich auf der Anzeige 48 km/h und dachte mir, naja, da musst Du durch. Etwas später las ich schon 52 km/h und habe dann gedacht, das überlebst Du nicht und daher die Anzeige umgeschaltet, um auf die Kilometerangabe gar nicht mehr draufzuschauen. Ich bekam etwas Angst, dieses Tempo nicht lange durchhalten zu können. Als eine halbe Stunde gefahren wurde, gab es dann einen Sturz vor mir, an dem ca. 10 vielleicht auch 20 Fahrer beteiligt waren. Ich konnte glücklicherweise rechtzeitig bremsen, fragte noch, ob ich was helfen kann. Als dann von den anderen dies verneint wurde, fuhr ich weiter, allerdings nicht mehr so schnell. Durch diesen Sturz hatte sich das Fahrerfeld ausgedünnt, so dass ich dann viel alleine gefahren bin.

Das Streckenprofil hat es in sich

Das Streckenprofil war leicht wellig, angenehm zu fahren und eine wunderschöne Landschaft. Herausforderung für mich waren die wegen des Regens in der Nacht zuvor noch feuchten Abfahrten. Hier habe ich viel Zeit verloren. Das werde ich noch trainieren. Weitere Herausforderung für mich war das Kopfsteinpflaster zum Schloss Bensberg. Zum einen, weil ich kein Freund vom Kopfsteinpflaster bin. Zum anderen, weil ich aufgrund eines gestürzten Fahrers vor mir und der Vielzahl der Fahrerinnen und Fahrer in dem Bereich nur sehr wenig Straßenbreite zur Verfügung hatte und daher nicht mein Tempo fahren konnte. Hinzu kommt, dass mich mit diesem Ort Erinnerungen verbinden. Und dann musste ich da noch ein zweites Mal hochfahren. Ich war nur froh, dass das Kopfsteinpflaster trocken war.

Als ich ins Ziel einrollte, gab ich meinen Transponder ab, holte mir ein alkoholfreies Kölsch und ging zum Treffpunkt, um die anderen CCD-Fahrerinnen und Fahrer zu treffen. Andreas, Axel, Stephan Hörsken und ich sind dann gemeinsam mit dem Fahrrad zurück nach Düsseldorf gefahren. Als ich zu Hause ankam, hatte ich 185 km gefahren und dann erst mal meine Beine hochgelegt.

Ich bin begeistert!

Auch wenn ich (noch) keine anderen Veranstaltungen kenne und mir daher der Vergleich fehlen, finde ich, dass Rund um Köln sehr gut organisiert ist. Alles, was ich beurteilen kann, hat hervorragend geklappt. Ein großes Lob und höchste Anerkennung an den Veranstalter, an die Sponsoren und an die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die solch eine Veranstaltung gar nicht zu realisieren ist! Ich weiß für mich, ich möchte im kommenden Jahr wieder dabei sein, natürlich schneller als in diesem Jahr und vor allem sturzfrei!

Text: Joachim Lorenz

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