Lüttich-Bastogne-Lüttich Challenge 2018

Lüttich-Bastogne-Lüttich gehört mittlerweile schon zum festen Repertoire des Cycling Club Düsseldorf. Nach dem wir im letzen Jahr mit Alexander Fiedler, Eric Jacobi noch ein Dreierteam waren, sind Jan Voges und ich dieses Jahr als vermeintlich einzige Crew an den Start gegangen: so dachten jedenfalls, aber dazu später mehr.  Ich weiß nicht, ob ich die LBL als schön bezeichnen will, ein Erlebnis und eine Herausforderung ist es aber auf jeden Fall. Außerdem stand noch eine Revanche aus. Nach dem letztjährigen Abbruch bei 160 Kilometern, 6 Grad Celsius und Nieselregen galt es dieses Jahr einen neuen Anlauf zu nehmen. Damit ich nicht alleine starten mußte, habe ich den Jan dann so lange bearbeitet, bis er freiwillig mitgekommen ist. Mein freundliches Penetrieren hatte Erfolg: in den Wochen nach der Zusage sah ich Jan permanent auf Strava trainieren.

Die Wetterbedingungen: besser ging es nicht

Was soll man zum Wetter in Lüttich sagen? Man freut sich ja eigentlich schon, wenn es trocken und nicht so kalt ist. Nachdem es letztes Jahr mit Temperaturten von nur 1 Grad Celsius echt „sch… “ kalt war, erwarteten uns dieses Jahr sommerliche Bedingungen. Wer schonmal mit 50 km/h einen Ardennenhügel auf nasser Straße heruntergerollt ist, weiß das zu schätzen.

Das Mini CCD Team am Start zu LBL 2018

Start zu LBL 2018

Start in Lüttich um 7.00 Uhr: Auf die Plätze, fertig, los

Wer erst morgens die Startunterlagen abholt, bekommt schonmal ein bisschen Stress. Es war kein jedenfalls kein beruhigender Anblick auf der Fahrt zum Checkin schon den ersten Fahrern auf der Strecke zu begegnen. Nach 10 Min. Rekordzeit für die Vorbereitung ging es dann endlich los. Lüttich ist keine schöne Stadt, hat aber Charme – und der zeigte sich auf den ersten Kilometern nach dem Start immer wieder. Entlang der Maas und durch das ehemalige Arbeiterviertel Vennes ging es in den ersten Anstieg hoch nach Chaudfontaine hinein, wo sich das Feld dann auch langsam in die Länge zog. Jan zog irgendwann mit einer schnellen Gruppe davon, während ich weiter mein Tempo fuhr.

 

Am Fuß der Côte del de Redoute

Ballern oder geniessen? Taktisch fahren oder einfach nur ankommen?

2700 Höhenmeter und 154 km sind kein Spaziergang, die 274 km und rund 5200 Höhenmeter von Jan erst recht nicht. Meine Taktik sich die Kräfte einzuteilen und immer nur bis zur nächsten Verpflegungsstation zu planen, ging auf. Auf der Strecke schloss ich mich immer wieder kleinen Gruppen an. Zusammen fahren ist einfach schöner. Die vielen Côte und Cols einzeln zu erwähnen würde hier zu weit führen, ich neige eh zum Tunnelblick auf langen Ausfahrten. Erleichtert war ich allerdings, dass mir auf der mittleren Distanz die Côte de Bonnerue mit bis zu 20 Prozent erspart blieb. Und ich muss sagen: die Côte de la Redoute hochzufahren, kann auch Spaß machen.

Das Beste kommt zum Schluß

Wer wie ich kurz vor dem Ziel glaubte, beim Herunterrollen aus den Ardennenhügeln in das Tal der Maas, ist die schon Tour vorbei, hatte sich leider getäuscht. Mit dem Côte de Saint-Nicolas (1400 m und max 13 Prozent) und dem Hausberg in Lüttich kamen dann nochmal zwei ordentliche Knippe. Nach 6.49 h war ich endlich im Ziel und treffe Alexander Fiedler und seinen Freund.

Jan hatte zu diesem Zeitpunkt das Beste noch vor sich. Die schweren Anstiege kommen alle zum Schluss von LBL. Nach 11.39 h Fahrtzeit hatte auch er endlich das Ziel Quai de Wallonie in Lüttich erreicht. Chapeau Jan, 279,42 Kilometer mit einem 24,9 Schnitt sind eine super Leistung.

Nach 279 km im Ziel

Erschöpft aber glücklich und zufrieden

 

 

 

 

 

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